Korrosionsbeständigkeit
von Edelstählen

HEMA beschäftigt sich seit 2 Jahrzehnten mit der Verarbeitung von Edelstählen.
So ästhetisch wie dieses Material nach der Verarbeitung erscheint, benötigt es doch besonders viel Aufmerksamkeit von der Anlieferung bis zum Versand.
Zur Sicherung der Qualität lassen wir uns von ausgewählten Lieferanten beliefern, die im eigenen Tourendienst ausschließlich Edelstähle auf ihren Fahrzeugen transportieren.
Auch der Fertigungsbereich ist von Schwarzstahleinflüssen strikt getrennt.

Warum dieser Aufwand?
Die Korrosionsbeständigkeit nichtrostender Stähle beruht im wesentlichen auf ihrem Chromgehalt von mindestens 13%. In Verbindung mit Sauerstoff bildet das Chrom auf der Werkstückoberfläche eine dichte und chemisch widerstandsfähige Passivschicht aus Chromoxid. Diese schützt die Oberfläche vor Korrosion.

Wärmebehandlungen wie z.B. Schweißen führen zu Zunder und Anlauffarben. Diese beeinträchtigen nicht nur das Aussehen des Werkstückes, sondern vor allem die Korrosionsbeständigkeit, denn sie bestehen überwiegend aus Eisenoxiden, die chemisch wenig widerstandsfähig sind.

Eine fehlerfreie Passivschicht kann sich nur auf metallisch reinen Oberflächen bilden. Dies kann durch chemisches Beizen erreicht werden. Je nach Aufgabenstellung werden die zu beizenden Werkstücke entweder in Beizbäder getaucht oder die Beizmittel werden auf die Metalloberfläche aufgetragen. Anschließend werden die Beizmittel wieder entfernt.
Korrosive Belastung unzureichend passivierter Edelstahloberflächen führt zu den für diese Werkstoffgruppe typischen Korrosionsformen:

  • Lochfraßkorrosion,
  • Spaltkorrosion,
  • interkristalline Korrosion,
  • Fremdkorrosion,
  • Spannungsrißkorrosion
  • Abtragende Korrosion
Lochfraßkorrosion
Bei der Lochfraßkorrosion wird die Passivschicht nur an speziellen Punkten durchbrochen. Als Folge entstehen auf der Oberfläche Grübchen oder Löcher. Lochfraß wird im wesentlichen durch Halogen-Ionen, vor allem Chlor-Ionen verursacht. Lochfraß-Korrosion kann dadurch verhindert werden, dass eine ausreichende Passivschicht vorhanden ist und dadurch, dass dafür gesorgt wird, daß sich diese Passivschicht durch Vorhandensein von Sauerstoff immer wieder nachbilden kann. Bei höheren Chlor-Ionen-Zusätzen wird als weitere Abhilfemaßnahme ein Edelstahl eingesetzt, welcher Molybdän-Zusätze enthält und damit ebenfalls ausreichend beständig gemacht werden kann. Die Lochfraßkorrosion ist in gar keinem Falle zu unterschätzen; sie kann vor allen Dingen im Wasser- und Abwasserbereich verstärkt auftreten, da wir es hier häufig mit Chlor- und Chlorid-Ionen zu tun haben werden.

Spaltkorrosion
Spaltkorrosion tritt auf, wenn die Passivschicht des Edelstahles zerstört wird, z.B. dadurch, dass aggressive Medien bei gleichzeitigem Fehlen von Sauerstoff vorhanden sind. Die Spaltkorrosion tritt aus diesem Grunde häufig in engen Spalten und kleinen Hohlräumen zutage, z.B. unter Dichtungen und Schraubenköpfen. Ein Beispiel, das hier genannt werden muß, ist die Gashaube in Faultürmen, wo an der Innenseite einerseits ein aggressives Medium in Form von Faulgas vorhanden ist, andererseits Sauerstoff völlig fehlt. Hier ist ein besonderes Augenmerk auf die Spaltkorrosion zu richten. Die Spaltkorrosion läßt sich vermeiden durch eine entsprechende Werkstoffauswahl (z. B. hoher Chrom- und Molybdängehalt) und entsprechende konstruktive Maßnahmen, die Spalten verhindern.

Interkristalline Korrosion
Interkristalline Korrosion entsteht, wenn sich Chromcarbide in kritischer Form an den Korngrenzen ausscheiden. Dadurch tritt in der Umgebung eine Chromverarmung ein, durch die die passivierende Wirkung verloren geht. Die Vermeidung der interkristallinen Korrosion ist ohne weiteres möglich dadurch, dass der Kohlenstoffgehalt auf 0,07% beschränkt wird, oder aber durch das Hinzulegieren von Titan und Niob. Die Werkstoffe 1.4541, 1.4571 und 1.4435 können als beständig gegen interkristalline Korrosion bezeichnet werden.

Fremdkorrosion
Die Kontaktkorrosion ist eine sehr häufig auftretende Form, die entsteht, wenn metallische Werkstoffe unterschiedlichen Potentials bei Vorhandensein eines Elektrolyten Kontakt haben. Hier wird das unedlere Metall vom Elektrolyten angegriffen und geht in Lösung. Die Stärke der Korrosion richtet sich nach der Größe des in diesem galvanischen Element fließenden Stromes. Kontaktkorrosion ist sehr häufig anzutreffen. Als allseits bekanntes Beispiel ist die Verbindung von Stahl- und Edelstahlflanschen herauszuheben. Bekannt ist die Kontaktkorrosion auch beim Verschrauben von Gußflanschen mit Edelstahlschrauben. Die Kontaktkorrosion läßt sich verhindern oder herabsetzen durch Isolierung der Metalle an den Kontaktstellen, durch Fernhalten des Elektrolyten (Kontaktstellen in Trockenräume verlegen), durch konstruktive Maßnahmen dahingehend, dass kleine kathodische Flächen mit sehr großen anodischen Flächen in Kontakt stehen.

Spannungsrißkorrosion
Diese Korrosionsart hat ihren Namen von den hier entstehenden interkristallin verlaufenden Rissen. Dazu ist es jedoch notwendig, daß im wesentlichen 3 Bedingungen gleichzeitig vorliegen:

    • Vorhandensein von Zugspannungen auf der Oberfläche;
    • Vorhandensein eines spezifisch wirkenden Mediums;
    • Neigung des verwendeten Werkstoffes zur Spannungsrißkorrosion.
Die Spannungsrißkorrosion kann dementsprechend ausgeschlossen werden durch konstruktive Gestaltung und Auswahl des Werkstoffes. Die für die Spannungsrißkorrosion spezifischen Medien kommen im Wasser- und Trinkwasser kaum vor, so dass wir auch dieser Korrosionsform nicht begegnen werden.

Abtragende Korrosion
Bei der abtragenden Korrosion wird die Oberfläche gleichmäßig angegriffen. Das Maß hierfür ist die Dickenabnahme pro Jahr. Diese wird auf Grund von Laborversuchen für verschiedene Medien und verschiedene Werkstoffe festgestellt und ist in Beständigkeitstabellen veröffentlicht. Diese Art der Korrosion kann durch richtige Werkstoffauswahl völlig ausgeschlossen werden und ist bei den austenitischen Werkstoffen im Einsatzbereich Wasser- Abwasser auszuschließen.

[ Edelstahl Beständigkeitslisten ]

Startseite

Impressum / Datenschutz